Afileon News
Ein Blick in die Zukunft der Steuer- und Wirtschaftsberatung – Interview mit Antoinette Hiebeler-Hasner und Jan-Menko Grummer aus dem Beirat von Afileon
11.03.2025

Die Steuerberatungs-, Wirtschaftsprüfungs- und Rechtsberatungsbranche steht vor tiefgreifenden Veränderungen: Digitalisierung, steigende regulatorische Anforderungen und Fachkräftemangel fordern innovative Lösungen. Genau hier setzt Afileon an – mit dem Ziel, eine zukunftsweisende Steuerberatungsgesellschaft mit dem bestmöglichen Service für den Mittelstand aufzubauen.
Um diesen Wandel strategisch zu gestalten, stehen dem Unternehmensverbund erfahrene Expertinnen und Experten als Beirat zur Seite: Antoinette Hiebeler-Hasner und Jan-Menko Grummer bringen jahrzehntelange Erfahrung in der Branche mit und begleiten Afileon auf dem Weg zur „Steuerkanzlei 2.0“. Im Interview sprechen sie über ihre Faszination für die Branche, die Herausforderungen der Transformation und ihre Rolle bei der Weiterentwicklung von Afileon.
Was fasziniert euch an der an der Steuerberatungs-, Wirtschaftsprüfungs- und Rechtsberatungsbranche?
Jan-Menko Grummer: Die Beratungen helfen Unternehmen dabei, in einer immer komplexer werdenden Welt ökonomisch erfolgreich zu sein. Und erfolgreiche Unternehmen sind die Basis für Wohlstand und Freiheit unserer Gesellschaft. Ohne Wirtschaftsprüfung gäbe es keinen funktionierenden Kapitalmarkt, und ohne Steuerberatung keine gerechte und funktionierende Finanzierung des Staates.
Antoinette Hiebeler-Hasner: Oft wurde ich gefragt, warum ich mich für die Steuerberatung entschieden habe – sei das nicht langweilig? Für mich nie! Die Arbeit ermöglicht es, mit Unternehmern steuerliche Gestaltungen umzusetzen, Unternehmen zu restrukturieren und faszinierende Persönlichkeiten sowie Familien kennenzulernen. Zudem schafft der Staat ständig neue Regularien, die Steuerberatern immer wieder neue Chancen bieten, Mandanten mit aktuellen Services zu unterstützen. Langeweile? Fehlanzeige!
Wieso habt ihr euch für ein Zusammenarbeit mit Afileon entschieden`
Antoinette Hiebeler-Hasner: Einmal die Möglichkeit zu haben, eine moderne, innovative und technologisch bestens ausgestattete Steuerberatungsgesellschaft ganz neu mitzugestalten – das fand ich eine so spannende Herausforderung, dass ich mich für Afileon entschieden habe.
Jan-Menko Grummer: Die Steuerberatung ist geprägt durch massive Veränderungen aufgrund von Digitalisierung, regulatorisch immer komplexeren Regelwerken und Nachwuchsproblemen. Ohne Transformation des Berufsstandes geht es nicht. Afileon will diese Herausforderung annehmen und die Steuerkanzlei 2.0 bauen, was eine spannende und herausfordernde Aufgabe ist. Gerade hier kann ich meine jahrzehntelangen Erfahrungen in einem agilen und innovationsoffenen Umfeld einbringen. Die Möglichkeit, hier ein zukunftsfähiges, führendes Steuerberatungsunternehmen mitzugestalten ist einmalig.
Eure beruflichen Werdegänge weisen zahlreiche spannenden Stationen auf – welche Erfahrungen haben euch besonders geprägt?
Jan-Menko Grummer: Es ist schwer zu sagen, was einen besonders geprägt hat, da viele Eindrücke dazu beitragen. Neben spannenden Mandaten hat vor allem die Verantwortung für Mitarbeiter in dieser anspruchsvollen Dienstleistung eine große Rolle gespielt. Besonders prägend war die Erkenntnis, welches Potenzial ein offenes, agiles Betriebsklima entfalten kann. Ich denke, Afileon kann hier von Anfang an Maßstäbe setzen.
Antoinette Hiebeler-Hasner: Jede Station hat mich geprägt. Bei KPMG lernte ich, Aufgaben strukturiert und effizient für den Kunden zu lösen. Als Selbstständige wollte ich stärker mit den Kunden zusammenarbeiten und kreative Lösungen entwickeln. In einer wachsenden Kanzlei zeigte sich, dass viele Partner wirtschaftliche Ziele voranbringen, jedoch inhaltliche Abstimmungen oft schwierig sind. Nach dem Verkauf an ein internationales Beratungsunternehmen war ich für dessen Deutschland-Geschäft verantwortlich und bekam Einblick in das Corporate-Arbeitsleben. Die Learnings aus all diesen Phasen kann ich nun bei Afileon einbringen.
Welche spezifischen Fachgebiete oder Branchenkenntnisse zeichnen euch aus, und wie tragen diese zur strategischen Ausrichtung von Afileon bei?
Antoinette Hiebeler-Hasner: Auch ich habe mit Partnern eine größere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aufgebaut, die wir später an ein internationales, Private-Equity-finanziertes Beratungsunternehmen verkauft haben. Ich habe deshalb ähnliche Erfahrungen wie unsere Partnerkanzleien gemacht. Mein größter Wunsch ist es, die Fehler des internationalen Beratungsunternehmens zu vermeiden – insbesondere die Einschränkung unternehmerischer Freiheit durch Zentralisierung und Vereinheitlichung.
Jan-Menko Grummer: Nach fast 30 Jahren Big4 kennt man die Branche der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung sehr genau. Sowohl Wettbewerber, Mandanten und Mitarbeiterbelange sind einem mehr als vertraut. Genau diese Erfahrungen sind hilfreich für die strategische Ausrichtung von Afileon und dabei zu helfen, gerade die digitale Transformation operativ umzusetzen. Nach meinen Erfahrungen ist eine Transformation nur erfolgreich, wenn sie von allen Mitarbeitern verstanden und getragen wird. Und hierfür ist Kommunikation, Leadership und Vertrauen entscheidend.
Wie definiert ihr eure Hauptaufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb des Beirats?
Jan-Menko Grummer: Wir bringen unsere Erfahrung und Perspektive ein, um mit kreativen Ideen und bewährtem Wissen die besten Lösungen für Afileon zu entwickeln. Gleichzeitig tragen wir die Verantwortung für die erfolgreiche Entwicklung der Unternehmensgruppe und stehen dem Management als strategischer Sparringspartner zur Seite.
Antoinette Hiebeler-Hasner: Wir beraten das Management als Sparringspartner, kennen die praktischen Probleme in den Kanzleien wie auch die Denkweise der Kanzleiinhaber. Wir legen die Strategie auf den Prüfstand und entwickeln diese in der Zusammenarbeit mit dem Vorstand weiter.
In welchen Bereichen seht ihr den größten Beratungsbedarf / die größten Herausforderungen für Afileon, und wie unterstützt ihr das Unternehmen dabei?
Antoinette Hiebeler-Hasner: Die besondere Herausforderung für Afileon besteht darin, als eigenständige Steuerberatungsgesellschaft wahrgenommen zu werden. Ziel ist, dass der Markt uns für unsere fachliche Exzellenz und unsere große Servicebereitschaft für den Kunden schätzt.
Jan-Menko Grummer: Ja, im ersten Schritt gilt es, die Plattform mit allen Funktionalitäten aufzubauen und die Digitalisierung voranzutreiben und parallel die vielen Aufgaben des Aufbaus einer solchen Organisation umzusetzen. Wir verfolgen bei Afileon eine ambitionierte Agenda, da sind täglich Herausforderungen zu meistern, bei dem wir dem Management mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Wie gestaltet ihr die Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung und den Partnerkanzleien, um eine effektive Entscheidungsfindung sicherzustellen?
Jan-Menko Grummer: Die Workstreams bei Afileon sind so definiert, dass das Management, die Partnerkanzleien und wir als Beirat unsere Perspektiven und Lösungsansätze jederzeit einbringen können. Diese agile Struktur sichert einerseits die Integration aller Beteiligten und andererseits Tempo bei allen Entscheidungen – damit sind wir vielen etablierten Wettbewerbern überlegen.
Antoinette Hiebeler-Hasner: Die Beiratsmitglieder sind in sämtlichen Arbeitsinitiativen mit dem Management eingebunden. Wir versuchen bei Entscheidungsfindungen stets die Perspektive der Partnerkanzleien und der Afileon Geschäftsführung zu berücksichtigen. Denn nur wenn Einigkeit herrscht, gehen auch alle den gleichen Weg.
Welche Trends und Entwicklungen in der Beratungsbranche haltet ihr für besonders relevant, und wie sollte Afileon darauf reagieren?
Antoinette Hiebeler-Hasner: Die digitale Transformation wird das Arbeitsleben in Steuerkanzleien grundlegend verändern. Einige Aufgaben entfallen, während neue an Bedeutung gewinnen. Das erfordert angepasste Qualifikationen und bedeutet, dass nicht alle Mitarbeiter diesen Wandel mitgehen können. Während junge Mandanten die Veränderung fordern, stehen ältere ihr skeptisch gegenüber – hier gilt es, einen Balanceakt zu finden, der beide Seiten überzeugt.
Jan-Menko Grummer: Das sehe ich genauso: die umfangreichste Veränderung wird aus den zunehmenden technischen Möglichkeiten der Digitalisierung kommen. Automatisierung von Prozessen und die Nutzung von KI werden Arbeitsweisen, Strukturen und Anforderungen in einem bisher nicht erlebten Maße verändern. Unser erklärtes Ziel ist, hier die Nase vorn zu haben, um als moderne Steuerberatungskanzlei das Optimum für Mandanten, Mitarbeitern und damit unserer Industriegesellschaft zu ermöglichen.

Stefanie Karkheck
Presse